Erneuter Nervenkrimi sichert nächsten Sieg

Nach zuletzt durchzogenen Leistungen wollte der TVS wieder auf die Siegerstrasse zurückfinden. Bereits im letzten Heimspiel gegen Möhlin waren zwischenzeitlich wieder positive Tendenzen zu sehen, nun galt es, daran anzuknüpfen und mit einer erneuten Leistungssteigerung die nächsten zwei Punkte einzufahren. Zu Gast war diesmal mit dem TSV Fortitudo Gossau ein Team, welches aufgrund ihrer prominenten Verstärkungen im Kader im vergangenen Sommer durchaus höhere Ambitionen gehabt haben dürfte, die aktuelle Tabellensituation spiegelt diese jedoch nicht ganz wider. Die beiden Teams gingen punktgleich in die Partie und wollten beide mit einem Sieg sich vom Tabellenkeller entfernen. 

Der Start in die Partie verlief recht ausgeglichen, nach einer frühen 0:2 Führung für die Gäste fanden die Steffisburger ins Spiel und holten den Rückstand schnell auf und gingen ihrerseits nach 8 gespielten Minuten mit 5:4 ein erstes Mal in Führung. Danach leistete der vermeintlich routinierte Abwehrhüne Ramosaj seinem Team einen Bärendienst und fing sich eine 2+2 Minuten Zeitstrafe ein. Diese nutzte das Heimteam, um sich mit drei Toren leicht abzusetzen. Die Ostschweizer liessen sich jedoch nicht abschütteln und konnten sich mit einem 0:4 Lauf gar wieder mit einem Tor in Front setzen. 

Der Partie war bislang deutlich anzumerken, dass beide Teams unbedingt gewinnen wollten, jedoch noch nicht an ihrem Leistungsmaximum spielten. So ging es relativ ausgeglichen weiter, ein Tor des einen wurde im nächsten Angriff jeweils schnell ausgeglichen und unterlief einmal ein technischer Fehler oder Fehlwurf, passierte dies genauso auf der Gegenseite. Dies bis in die 22. Minute, als der TVS einen Gang höher schaltete und mit einem 6:1 Lauf sich leicht vom Gegner absetzen und mit einem 3 Tore Vorsprung in die Halbzeit gehen konnte. 

Und es sollte noch besser kommen, denn die junge Krainer-Truppe zog ihren Lauf weiter und erhöhte bis zur 35. Minute auf 21:15. Sauber ausgespielte Chancen im Angriff und eine kompakte Abwehrreihe vor dem eingewechselten Fynn Hodler im Tor, der gleich einige Bälle entschärfen konnte, verzückten das Publikum. Leider kam es dann, wie so oft in dieser Saison, zu einem Bruch im Angriffsspiel des Heimteams. Der Spielfluss ging verloren, sodass man oft ins Zeitspiel geriet und teils unvorteilhafte Abschlusspositionen genommen werden mussten. Auch die Kreisanspiele fanden nicht wie erhofft ihren Weg zum Empfänger und konnten ein ums andere Mal vom robusten Gossauer Innenblock abgefangen werden. Die Gäste kamen so teilweise zu einfachen, schnellen Abschlüssen, bei welchen der Torhüter des TVS nicht viel ausrichten konnte ohne die Unterstützung seiner Vorderleute. 

In der 42. Minute erzielte Dedaj den Ausgleich für Gossau, somit konnten sich alle Beteiligten auf eine enge und spannende Schlussphase einstellen. Die Zulgtaler fingen sich wieder, spielten ihre Angriffe nun wie bereits zu Beginn der Partie wieder besser aus und halfen hinten dem wieder eingewechselten Leo Ebner mit vollem Einsatz und der nötigen Bereitschaft, um jeden Ball zu kämpfen. Von hier an ging es wieder sehr ausgeglichen zu und her, kein Team vermochte das Spiel auf seine Seite zu ziehen. Als die Einheimischen dann 5 Minuten vor Schluss mit 2 Toren in Führung gingen, kam die Hoffnung auf die Vorentscheidung auf, diese wurde jedoch direkt im nächsten Angriff erstickt und Gossau verkürzte wieder auf ein Tor. 

Es folgte eine sehr hektische Crunchtime mit einigen technischen Fehlern der jungen Steffisburger auf der einen und zwei Fehlversuchen, darunter einer auf das leere Tor, der Gossauer auf der anderen Seite. Die Gäste konnten dann doch anderthalb Minuten vor Schluss in Überzahl auf 30:30 ausgleichen. Der letzte Angriff des TVS wurde in Unterzahl geduldig heruntergespielt bis zum Zeitspiel, da holte der gut aufgelegte Yannic Baumann im Aussendurchbruch einen Siebenmeter heraus, welcher vom nervenstarken Topscorer Rauls Serafimovičs sicher verwandelt wurde. Mit noch 30 Sekunden auf der Uhr blieb genügend Zeit für Gossau, die Partie noch auszugleichen. Unter Einsatz des 7. Feldspielers versuchten sie ihr Glück, kamen jedoch nicht an den beherzt verteidigenden Steffisburgern vorbei. Der letzte Wurfversuch wurde von Jorden Lindner geblockt und somit stand der knappe, aber verdiente Sieg fest. 

Über 60 Minuten waren die Steffisburger das Team, welches den Sieg mehr wollte und dafür auch bereit war, mehr zu kämpfen und zu investieren, was schlussendlich den kleinen Unterschied ausmachte. Hervorzuheben gilt es das Deckungszentrum, wo Gregory Schöni durch die Personalnot erneut auf einer für ihn eher ungewohnten Position zum Einsatz kam. Mit seiner gewohnt harten Deckungsarbeit, unterstützt durch den jungen Dominic Roth, welcher seit den Ausfällen die Abwehr dirigiert, stellt er einen sehr unangenehmen Gegenspieler dar, den so manch einer lieber meiden würde. Seine Leistung wurde am Schluss verdientermassen mit der Ehrung zum Bestplayer auf Seiten des Heimteams gewürdigt.

Mit der geschlossenen Teamleistung sicherte man sich zwei wichtige Punkte im weiteren Meisterschaftsverlauf, um die restlichen Spiele bis Weihnachten mit dem nötigen Selbstvertrauen anzugehen. Mit genau diesem Selbstvertrauen reist der TVS am nächsten Samstag nach Bern, wo das erste Derby der Saison gegen die zweite Mannschaft des BSV Bern ansteht. Kommt alle nach Gümligen und unterstützt unsere Jungs in der Mobiliar-Arena auf der Jagd nach den nächsten zwei Punkten, Anpfiff ist um 19:00 Uhr. Die Partie wird, wie gewohnt, auch auf redplus im Livestream übertragen. 

Hopp Stäffi!

Fürs "Eis": Janes Karlen
Fotos: Nils Kiener